Der österreichische Dirigent Michael Lessky stammt aus einer hochmusikalischen Wiener Familie mit oberösterreichischen Wurzeln. Seine Ausbildung zum Dirigieren durchlief er primär bei Karl Österreicher an der Wiener Musikhochschule, besonders wichtige künstlerische Impulse erhielt er durch oftmalige Hospitanzen bei Claudio Abbado an der Wiener Staatsoper sowie beim Gustav Mahler Jugendorchester. Davor studierte er Klavier, Orgel, Kirchenmusik und Jazz-Theorie in Wien und promivierte in Jus.
1995 gab er gemeinsam mit den Solisten Ildiko Raimondi, Hans-Peter Blochwitz und Bernd Weikl sowie der Österreichisch-Ungarischen Haydnphilharmonie mit Haydns Schöpfung sein erfolgreiches Debut im Wiener Musikverein. Daran reihten sich Konzerte mit der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, darunter die großen Messen Schuberts, und mit der Wiener Mozart Akademie. In weiterer Folge dirigierte er in allen bedeutenden Konzertsälen Österreichs zahlreiche Werke des symphonischen und Oratorien-Repertoires unter anderem für die Jeunesse, die Haydn-Tage des Musikvereins, das Schubert Festival in Wien, die Brahms-Tage in Mürzzuschlag sowie das Brucknerhaus Linz und für das Arnold Schönberg Center in Wien.
1997 gründete Lessky das gesamtösterreichische Jugendorchester „Junge Philharmonie Wien“, das er unter seiner Leitung zu „Österreichs Elite-Nachwuchsorchester“, so der ORF und die Zeitschrift News, formte.
In den Jahren 1999 und 2000 leitete Lessky erfolgreich die Produktionen der „Zauberflöte“ (Regie: Robert Herzl) und „Nabucco“ (Regie: Gianfranco de Bosio), jene Produktionen, mit denen sich die Opernfestspiele St. Margarethen als zweitgrößtes Opern-Openair-Festival in Europa etablieren konnten.
2001 folgte eine Einladung zum Histria Festival in Pula mit dem Verdi-Requiem. 2002 dirigierte er Mahlers 2. Symphonie anlässlich „50 Jahre Wiederaufbau“ des Stephansdoms. 2003 und 2004 ist er mit seinem Orchester zweimal zu Tourneen nach China als „offizieller österreichischer Kulturbotschafter“ engagiert. 2005 kommt der Auftrag zur Programmerstellung und Dirigat des Festakts der Republik Österreich „50 Jahre Staatsvertrag“ im Wiener Parlament (ORF-Live Übertragung) und Eröffnung des Kärntner Kultursommers mit dem Verdi-Requiem.
Für das Mozartjahr 2006 in Wien dirigierte er eine vielbeachtete „Cosi fan tutte“ in einer neuen italienisch-deutschen Fassung. José Carreras beauftragt ihn mit der Programmzusammenstellung für „Belle Epoque“, CD-Produktion und Konzert im Wiener Konzerthaus. 2007 folgte im Wiener Musikverein das 10-Jahr Jubiläumskonzert der Jungen Philharmonie Wien mit Agnes Baltsa und Ildiko Raimondi. 2009 leitet Lessky im Wiener Konzerthaus das Jubiläumskonzert der Schubert Gesellschaft Wien mit der Großen C-Dur Symphonie.
- 2011 Einladung zum „Österreich-Festival“ im Saarland mit einem Programm mit Webern, Liszt, Herbert Willi und Friedrich Gulda und im Wiener Konzerthaus das Mozart-Requiem.
- 2012 Erstauftritte beim Carinthischen Sommer und im Brucknerhaus Linz. Beim Choriner Musiksommer bei Berlin dirigiert er Bruckners 5. Symphonie sowie ein Mozart-Klavierkonzert mit Paul Gulda und im neuesten Konzertsaal Wiens, dem MuTh, dirigierte er Mahlers 5. Symphonie.
- 2013 leitete er zwei Wagner-Galas mit Robert Holl und Solisten der Bayreuther Festspiele in Krems und in Aschaffenburg mit Ausschnitten aus allen Wagner-Opern.
- 2014 folgt erstmals Schönbergs „Pelleas und Melisande“, Beethovens Violinkonzert mit Rainer Küchl, und die Zusammenarbeit mit der Accademia des Teatro alla Scala in Mailand mit dem Rossini Stabat Mater.
- 2015 ist Michael Lessky beim Ravello-Festival und erstmals in Südamerika im Mozarteum in Sao Paulo und im Grand teatro nacional in Lima eingeladen mit Mahlers 4. Symphonie und dem Berg-Violinkonzert mit Albena Danailova.
Ein wesentliches Merkmal seiner Arbeit ist die intensive Zusammenarbeit mit international renommierten Vokalsolisten, unter anderem mit Agnes Baltsa, Ildiko Raimondi, Chen Reiss, Kristin Lewis, Vesselina Kasarova, Janina Baechle, José Carreras, Saimir Pirgu, Robert Holl oder Bernd Weikl und vielen anderen. Herausragende Musiker der Wiener Philharmoniker kommen gerne als Solisten zu seinen Konzerten.
An CD-Einspielungen sind die Mahler-Symphonien Nr. 2, 4 und 5, sowie Orchesterlieder von Schubert, Strauss, Mahler, Zemlinsky, Webern und Schönberg mit Ildiko Raimondi hervorzuheben (Gramola Wien). Bei Sony/RCA erschien seinerzeit das erste Galakonzert aus dem Wiener Redoutensaal.
Durch seine große Liebe zu Literatur und Theater verbindet Michael Lessky oft Musik mit thematischen Schwerpunkten und halbszenischen Umsetzungen. Einen besonderen Stellenwert in seiner Tätigkeit nimmt dabei das Werk Schuberts ein, so „Der junge Schubert“, „Schubert, Claudine und die Frauen“ oder „Der Weg zur großen Sinfonie“.
Zudem leitete Lessky Aufführungen auch mit Schubert-Raritäten wie „Rosamunde“ und „Lazarus“, “Faust-Vertonungen”, Mendelssohns „Ein Sommernachtstraum“, Korngolds „Viel Lärmen um Nichts“, Takacs‘ „Der Kahnfahrer im Mond“ mit den Burgschauspielern Dorothee Hartinger, Petra Morzé, Robert Meyer und Martin Schwab sowie Bendas „Medea“-Melodram mit Edita Malovcic.
Seine Interpretationen der Symphonien Nr. 2 und Nr. 4 von Mahler und 4. und 9. Bruckner riefen bei Publikum und Presse besondere Begeisterung hervor.
„Dabei artikuliert er „Mahlers Gefühlswelt […] in der rechten Mischung aus
Sentimentalität und Genauigkeit“ (Karl Löbl im Wiener Kurier).
2017 Verleihung des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst.
2017 Festkonzert 20 Jahre Junge Philharmonie Wien mit Beethovens 3. Symphonie im Eroica-Saal.
2018 Start des dreijährigen „Mozart in my hands“-Zyklus, bei dem alle Klavierkonzerte Mozarts mit jungen ausgewählten Pianisten und Pianistinnen zur Aufführung kommen.
2018 und 2019 war Lessky als Gastdirigent beim Malta Philharmonic Orchestra und beim Orchestra Sinfónica del Sodre Montevideo engagiert.
2019 dirigierte er das Mozart-Requiem und eine Opern-Gala bei European Music Open in Rumänien und bei den Südtiroler Festspielen Bruckners 7. Symphonie und Wagner.
2022 erfolgte sein Debüt beim Haifa Symphony Orchestra mit einem Brahms, Mendelssohn, Rossini-Programm.
2024 führte er zum ersten Mal nach 30 Jahren wieder in Wien Schuberts Oper „Fierrabras“ auf.
Der Dirigent ist regelmäßig in ORF-Ö1 und Radio Klassik zu Gast.
Künstlerischer Leiter der Schubert-Gesellschaft Ehrenkomitee Schönberg 150
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